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Nach 14 Jahren Abwesenheit ist die Plastik „Jugend - Baumeister der DDR“ wieder zurückgekehrt

  

                                                                      IMG 8235 für Internet 

Sie war auf einmal verschwunden. Mitten in den Umzugswirren der damaligen SBBS Bautechnik vom Standort Schenkendorfstraße in die Lutherschule, Richterstraße fehlte auf einmal die Plastik der jungen Bauarbeiterin, die seit 1968 den Weg zum Schuleigang neben der Bank auf dem Schulhof säumte. Sie war weder offiziell abgebaut und eingelagert noch durch die Umzugshektik zerstört worden – sie war einfach weg. Das damalige Schulgebäude wurde 2004 abgerissen, ein neues Gebäude entstand und keiner dachte mehr an die kleine zierliche Frau, die barfuß wie eine Landarbeiterin aussehend mit ihrem Kopftuch auf den Baustellen der Nachkriegszeit sicherlich Hilfsarbeiten verrichtete. Sie wurde zum Symbol des weiblichen Baufacharbeiternachwuchses, der an dieser Berufsschule neben den Beruf auch das Abitur erwarb.

Die Bronzeplastik „Jugend – Baumeister der DDR“ schuf Walther Arnold (1909 – 1979). Sie war 1967 Bestandteil der 1. Ausstellung Plastik im Park, einer viel beachteten Präsentation von Kleinplastiken im Küchengarten, die von da an regelmäßig stattfand. Die Stadt Gera erwarb dieses Kunstwerk und übereignete Sie der damaligen Betriebsberufsschule Bau anlässlich des Neubezugs der Schulanlage in der Schenkendorfstraße.

Nach einer gründlichen Reinigung und Überarbeitung durch die Fa. Metallbau Nowak wurde die Figur am 24.10.2018 erneut eingeweiht auf dem Gelände des Hauses 4 - Bautechnik der Staatlichen Berufsbildenden Schule Technik Gera.

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                                                  Manfred Otto Taubert im Gespräch mit dem

                                          Vorsitzenden des Fördervereins Heinrich-Dieter Hischer

„Ich freue mich sehr, dass dieses Werk wieder aufgetaucht und nun an einem neuen Standort aufgestellt wird“, freute sich Manfred Taubert, der ein Buch mit dem Titel „Plastiken und Skulpturen“ in Gera herausgegeben hat und sich seit Jahren für die Kunst im öffentlichen Raum engagiert.

Auch der Schulleiter der SBBS Technik, OStD Reiner Hädrich, zeigte sich erfreut und wies auf den Zusammenhang von Innovation und Tradition hin, der von der Schule stets als Einheit gesehen wird.

Zur Einweihung kam auch Sonja Zapfe, ehemals Freismuth, die heute in Rudolstadt lebt und von 1967 – 1970 den Beruf Baufacharbeiter mit Abitur als erster weiblicher Lehrling an der Bauschule erlernte. „Als einziges Mädchen musste ich alles mitmachen, u.a. Wände putzen  und Schornsteine mauern. Es war eine sehr schöne aber anstrengende Zeit“, resümierte sie.

Den neuen Sockel für die 1,20 m hohe Figur bauten Mitglieder und Freunde des Fördervereins der SBBS Technik. „Die Plastik ist mittels geschmiedeter Bronzenägel fest mit der Betonplatte verbunden“, erläuterte Ulrich Feistel, Lehrer an der SBBS Technik. Und dann war es soweit:
Die alte Plastik wurde am neuen Standort, dem Schulhof der Lutherschule, enthüllt.
hei.

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